Erstwohnungs-Initiative – worum geht’s?

Davos braucht Wohnungen für Menschen – nicht für Rendite

Ohne neue Regelung verschwindet unser Wohnraum. Eine passende Wohnung mit akzeptablem Mietzins zu finden, ist in Davos fast unmöglich geworden. Mit einer Anteilsregelung sichern wir vorhandenen Wohnraum für Einheimische. Wer ein Gebäude mit mehreren Wohnungen umbaut, hilft mit: Mindestens die Hälfte bleibt Erstwohnungen. Jetzt handeln – damit Davos auch morgen ein Zuhause für alle bleibt.

Die Unterschriftenbögen können telefonisch bei Hans Vetsch unter der Nummer 076 224 72 70 bestellt werden.

Ausgangslage

Seit der Annahme des Zweitwohnungsgesetzes 2012 gilt in der Schweiz eine klare Regel:
In jeder Gemeinde dürfen maximal 20 % der Wohnungen als Zweitwohnungen genutzt werden.

Doch: Davos steht heute bei fast 60 %. Das sind 7592 Wohnungen!
Wie ist das möglich?

Ein Schlupfloch im Gesetz erlaubt es, sogenannte „altrechtliche Wohnungen“ – also Wohnungen, die vor dem 11. März 2012 gebaut wurden – auch nachträglich von Erst- in Zweitwohnungen umzuwandeln. Und genau dieses Schlupfloch wird in Davos immer häufiger und aggressiver ausgenutzt.

Was passiert Konkret?

In Davos werden immer häufiger bestehende Wohnhäuser mit bezahlbarem Erstwohnraum abgerissen oder vollständig saniert. An ihrer Stelle entstehen Ersatzbauten mit mehr, grösseren und deutlich teureren Zweitwohnungen. Für Eigentümer:innen ist das ein äusserst lukratives Geschäft. Für die Davoser Bevölkerung hingegen bedeutet es den Verlust von dringend benötigtem Wohnraum. Der gesetzlich vorgesehene Schutz von Erstwohnungen greift unter diesen Umständen in Davos faktisch nicht mehr.

Die Konsequenzen dieser Entwicklung sind weitreichend. Die lokale Bevölkerung findet kaum noch bezahlbare Mietwohnungen – insbesondere junge Menschen, Familien und Arbeitskräfte, die für das Funktionieren unserer Gemeinde zentral sind, werden zunehmend verdrängt oder ziehen ganz weg. Gleichzeitig stehen viele der neu entstandenen Zweitwohnungen während grosser Teile des Jahres leer und werden nur sporadisch genutzt. Dies ist nicht nur sozial, sondern auch ökologisch problematisch. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass circa 95 % aller Wohnungen in Davos vor 2012 gebaut wurden. Das bedeutet: Fast der gesamte aktuelle Wohnungsbestand kann heute legal in Zweitwohnungen umgewandelt werden. Ohne neue Regeln wird für Einheimische bald kaum noch Wohnraum übrig bleiben.

Die Lösung: Unsere Erstwohnungs-Initiative

Die Erstwohnungs-Initiative schafft hier Abhilfe. Sie fordert, dass bei baulichen Eingriffen wie Umbauten, Aufteilungen oder Ersatzneubauten mindestens die Hälfte der entstehenden Wohnungen als Erstwohnungen erhalten bleiben müssen. Damit setzen wir genau dort an, wo das heutige Gesetz versagt – nämlich beim Schutz des bestehenden Wohnraums vor der Umnutzung in Zweitwohnungen. Davos braucht Mietwohnungen für Einheimische, nicht noch mehr Zweitwohnungen.

Mit unserer Initiative wollen wir keine pauschalen Verbote, sondern eine faire Verteilung zwischen Erst- und Zweitwohnungen schaffen. Investitionen und bauliche Entwicklung sollen weiterhin möglich bleiben – aber nicht auf Kosten der einheimischen Bevölkerung. Es geht darum, eine Zukunft zu sichern für alle, die Davos mit Leben füllen – und dafür zu sorgen, dass unsere Gemeinde nicht zum reinen Renditeobjekt verkommt.

Komitee für Erstwohnraum

Das Komitee für Erstwohnraum besteht aus Vertreter:innen der Bevölkerung, EVP Davos, GLP Davos, MV Graubünden und SP Davos.

Wir sagen JA zur Wohnrauminitiative

Hans Vetsch, Ehemaliger Grosser Landrat

«Wollen wir wirklich zuschauen, wie eine Handvoll Spekulanten den Wohn- und Arbeitsort Davos zulasten der nächsten Generationen zerstören?»

Joshua Wada, Präsident Mieterinnen- und Mieterverband Graubünden

«Davos braucht Wohnungen für Menschen, nicht für Profite. Jetzt ist die Zeit zu handeln.»

Esther Marmet, Vorstandsmitglied EVP

«Immer mehr bauen nützt nichts. Wir müssen vor allem dafür sorgen, dass genug Erstwohnraum erhalten bleibt.»

Jürg Grassl, Architekt

«Eigentlich gibt es in Davos mehr als genug Wohnungen. Doch anstatt Leerstände zu „bewirtschaften“ soll die Stadt bewohnt und belebt werden!»

Lukas Kistler, Grosser Landrat GLP

«Davos ist mehr als ein Ferienort. Damit das so bleibt, braucht es Platz für die, die hier leben und leben wollen»

Danke, dass du dein Umfeld auf unsere Initiative aufmerksam machst!